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Stefanie Hasse kenne ich noch aus ihren Indie-Tagen und mit Blick auf die bei Verlagen oft fehlende Spontanität in Bezug auf gemeinsame Aktionen bedaure ich auch, dass sie sich von Impress hat einfangen lassen. Aber ich an Verlagsstelle hätte das auch gemacht, denn speziell im schwierigen Bereich anspruchsvoller Jugendbücher ist Stefanie wirklich eine der ganz Großen, die das ewige Kind in mir auch deutlich jenseits der Teenietage noch gerne liest. Kein Wunder, denn ihr Themenblog "his&her books" ist ja auch absolut meinungsbildend in dem Bereich.

 

Zum Glück wohnt Stefanie mit Ehemann Kay (hehe) und ihren Kindern ja nicht so weit von mir entfernt und so konnte ich sie mal auf einen Kaffee und ein bisschen Schleckzeugs besuchen, während der Sohn sich in der Bedienung einer Ukulele fortbilden lässt.

 

 

Was ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?

 

Die Energie kommt wohl von Kaffee und Schokolade, die Ideen von einfach überall her. Ich schaue mir Leute auf der Straße an, ich denke fünf Ecken weiter, wenn ich etwas in einer Zeitschrift lese oder auch nur einen Werbespruch sehe. Ideen findet man überall, man muss sie nicht einmal suchen.

 

(ein Wunder, dass sie bei der Kreativitätsfindungstechnik ihre Figur hält. Und ein Grund für mich, mich jetzt mal mit der Schokolade auf dem Tisch etwas zurückzuhalten.)

 

Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

 

Wenn ich nicht mehr tippen könnte oder wenn ich meine Geschichten nicht mehr erzählen dürfte? Ersteres würde wohl meine Videopräsenz erhöhen, denn irgendwie müssen die Geschichten ja raus. Letzteres wäre böse. Und traurig. Dann würde ich mir ein Einhorn kaufen und dem täglich alles erzählen. Es hört sicher zu.

 

(mir stellt sich jetzt die Frage, ob dieses Einhorn das von Catalina gesuchte Wunderwesen ist, das BC Bolt vielleicht sogar schon in ihrer Wohnung versteckt hält. Die Schokolade wirkt, die Plotbunnies hoppeln munter los.)

 

Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

 

Niemals. Ich bin ja noch nicht so lange dabei (etwas weniger als fünf Jahre). Vielleicht ist das noch zu früh, um an Aufhören zu denken - ich fange ja grad erst an.

 

(okay - da merkt man jetzt die schwäbischen Einflüsse. An Verrentung hat vor Stefanie noch niemand gedacht.)

 

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

 

Eins? Viele! Ich trauere bei jedem Ende - insbesondere bei Trilogie-Abschlüssen. Und ich hoffe inständig, dass der Leser diese Tränen spürt.

 

(Da bin ich mir sicher. Echte Bücherwürmchen lässt ein ausgelesenes Buch immer etwas allein und orientierungslos zurück.)

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

 

Viel. Meine (Haupt-)Figuren haben immer etwas von mir. Vor allem, wenn ich in Ich-Perspektive schreibe. Das kann ich einfach nicht abschalten. Mal darf die schlagfertige Seite raus, mal die ruhigere.

 

(soso. Steffi Jeckyll und Frau Dr. Hyde. Darf ich fragen, was der Psychiater  dazu sagt, wenn die zwei Ichs sich dann in die Haare kriegen?)

 

Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

 

Das bisher schönste Kompliment habe ich erst vor kurzem bekommen: Dass mein Buch aus einer langen Leseflaute herausgeholfen hat. Gemeinsam mit dem Danke danach war ich einfach nur berauscht von dieser Nachricht.

Allgemein ist das größte Kompliment für mich, dass die Leserin/der Leser fantastisch unterhalten wird - denn genau das wünsche ich mir, wenn ich eine Geschichte schreibe.

 

Wer ist für dich dein idealer Leser?

 

Alle, die gut unterhalten werden wollen und ebenso wie ich auf Längen und Füllmaterial verzichten können.

(Das ist ein interessanter Ansatz, den ich gerne irgendwann noch einmal vertiefen würde. Längen und Füllmaterial klingt abwertend. Dennoch sind deine Bücher ja nicht im klassischen Action-Porn/Jump&Run Stil geschrieben. Ich finde, dass jede Geschichte ihren Rhythmus hat. Wo und wie ziehst du da die Grenze? Wann brichst du mit einer Beschreibung ab, welche Szenen fliegen raus?

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

 

Protagonisten? Zu denen habe ich eigentlich immer eine besondere Beziehung, die nie ins Negative geht. Bei den Antagonisten ist es meistens ebenso eindeutig: Ich fühle zu stark mit den Protagonistinnen, um die Gegenseite NICHT zu hassen.

(Tststs .... Als würde eine Mutter ihre Kinder der grauen Haare wegen plötzlich weniger lieben. Und die Gegner sind alle deine Feindbilder dann, ja?)

 

Allerdings gibt es da einen unter ihnen, der mich nach wie vor fasziniert: Balthasar aus der „Darian & Victoria“-Trilogie. Hier hat sich eine regelrechte Hassliebe zum Antagonisten entwickelt.

(hehe - der ist ja auch besonders unterhaltsam.)

 

Und zum Schluss: Auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

 

Bist du glücklich?

(Das wünsche ich dir von Herzen!)

 

 

Stefanie Hasse

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