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Ich durfte Sabine Osman zusammen mit Demetria Cornfield im Saarland besuchen und habe dieses wunderbare Interview in einer wahrlich magischen Vollmondhochsommernacht mit Fledermäusen und zirpenden Grillen führen dürfen. Mit Reservewerwolf Bruno an unserer Seite haben wir die Seelen mal so ein wenig über den Weltentellerrand schauen lassen.

 

  • Was ist dein "Sprit" beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?

     

    Von überall her. Hauptsächlich dürfte mein Kopf dafür verantwortlich sein, der vollgestopft wie eine Gerümpelkammer ist. Voll mit Ideen, Geschichten, Schnipselchen … Daraus keimt dann irgendwann das zarte Pflänzchen einer Plot-Idee.
    (Dieses "zarte Pflänzchen" erlebe ich als gelegentlicher Schreibbuddy eher als hartnäckiges Wucherkraut, bei dem aus einer Kurzgeschichte schnell eine Trilogie wird. Aber gut, das liegt im Auge des Betrachters.

     

  • Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

     

    Heulen? Ach, stattdessen?
    Sobald ich mit heulen fertig wäre, würd ich meine vernachlässigten Zeichen- und Maltalente ausbuddeln und versuchen, damit Geschichten zu erzählen.
    (Da soll noch einer sagen, bei uns wäre Schreiben zwanghaft....)

     

  • Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

     

    Das hatte ich eigentlich noch nie.

     

  • Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

     

    Der Moment, wenn sich das Geschriebene plötzlich gar nicht mehr anfühlt, als wäre es von mir. Selten - aber jedes Mal beeindruckend.
    (Mein Deutschlehrer meinte mal - wir stritten um die Interpretationshoheit des Autors anhand eines Briefes von Max Frisch, in dem er schrieb, dass er es spannend fände, was so ein Kritiker aus seinen Geschichten rausliest, was er nie reingeschrieben hat - dass, es faszinierend sei, wie sich bei einem Genie das Unterbewusste, Kreative am Tagesbewusstsein vorbei einen Weg nach draußen bahnt. Wie ein Samenkorn unter Asphalt. Das passt zum Pflänzchen von vorhin.  Sabine ist mir gerade etwas unheimlich)

     

  • Wie viel Autobiographie steckt in deinen Geschichten?

     

    Es steckt immer etwas von einem selbst darin, aber eher subtil, transformierte Erfahrungen und Begegnungen.

    (Jaja.... Die unterbewusst am Tagesbewusstsein vorbeigeschmuggelte Konterbande.)

  • Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

     

    Diese Komplimente hab ich schon bekommen und bin wahnsinnig dankbar dafür. Dinge wie: Man vergisst den Alltag und reist nach Gwindtera. Oder: Man kann das Buch nicht weglegen. Oder auch: Ich musste beim Lesen ein bisschen weinen.
    (Danach lechzen wir alle... Aber hey, Sabine hat es wirklich verdient. Ich liebe ihre Geschichten)

     

  • Wer ist für dich dein idealer Leser?

     

    Jeder, den ich mit in meine Welten nehmen darf. Wenn er mir dann noch Feedback gibt und mit mir seine Gedanken dazu teilt – großartig:
    (Gerade fühlen wir uns sehr verbunden.... Die Szene, wie wir auf der Terrasse sitzen und miteinander anstoßen, hat schon was mcbeth-artiges....)
     

  • Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als "schwierig" bezeichnen?

     

    Bis jetzt benehmen sie sich alle einigermaßen gut und tun auch fast immer, was sie sollen.

    (Okay, jetzt bin ich neidisch. Darf ich Dir mein antiautoritär erzogenes Pack mal vorbeischicken?)
     

  • Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit "Ja" antworten?

     

    Rein hypothetisch – am liebsten auf: Kannst du vom Schreiben leben? ;)

    (Oja! Darauf heben wir alle gern das Glas!)

     

Sabine Osman

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