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Hope, die ich auf der RPC in Köln, einer großen Fantasy und Roleplay Convention, inmitten eines Haufens wirklich verdammt echt aussehender LARP-Waffen wie Orc-Zweihänder, Elfenbögen und Trollkeulen getroffen habe, ist einer der Menschen, die man wirklich unbedingt im Freundeskreis haben sollte. Danke an dieser Stelle. Sie ist ein unglaublich feiner, hilfsbereiter und geduldiger Mensch, die mir bei meinen verrückten Chaos-Einfällen schon öfter mal das Ärschlein gerettet hat.

Da sie nebenbei auch noch eine richtig tolle Autorin mit der seltenen Gabe ist, ihre Leser unterhaltsam zu belehren, wundert es mich nicht, dass ich sie als Lieblingsautorin im Bereich History interviewen darf. Allein für diesen wunderbar doppelbödigen Titel "Zeitgenossen" für eine Gruppe unsterblicher Vampire, die durch die Zeiten (und die Bände der Reihe) reisen ...

Also, *räusper*, los geht's...

 

Was ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?

Neue Ideen kommen eigentlich ständig von überall her. Das kann ein verrückter Traum sein, der mich zu einer neuen Geschichte inspiriert, ein bestimmtes Lied oder ein Gesprächsfetzen zwischen zwei Fremden auf der Straße.

(Da ist es natürlich von Vorteil, dass Hope so eine scharfe Beobachterin ist.)

 

Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

Vermutlich würde ich mehr Energie in meinen Brotjob stecken, also noch mehr Kurse und Schulungen in Photoshop geben ‒ obwohl mir das nicht ganz so viel Spaß macht wie das Schreiben. Und ich würde mich wahrscheinlich auch in diversen DIY-Projekten austoben, denn das Bedürfnis kreativ zu sein, lässt sich nie lange bei mir unterdrücken.

(Mal abgesehen davon, dass ich vor jedem Photoshop sofort aus tiefster Ehrfurcht niederkniee, kennt ihr Hopes megatolle Lesezeichen? Nein? Nachholen!)

 

Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?

Es gibt immer mal wieder Momente, die einen zweifeln lassen, Schreibblockaden, in denen man Sorge hat, das, was man zu Papier bringt, wäre nicht mehr spannend oder unterhaltsam genug.
(Hey! Da fallen aber Eigen- und Fremdwahrnehmung gehörig auseinander.)

Aber aufzuhören wäre keine Option, solange es noch viele Geschichten gibt, die unbedingt aus mir herauswollen.

(Puh!)

 

Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?

Es gibt viele emotionale Momente beim Schreiben, das geht sicherlich den meisten Autoren so. Denn beim Schreiben durchlebe ich fast die gleichen Gefühle wie die jeweilige Figur, egal ob dies nun z. B. eine erotische Szene ist oder eine traurige. Als beispielsweise einmal der Partner einer Nebenfigur gestorben ist und diese völlig verzweifelt darüber war, hat es mich ebenfalls fast zerrissen.

(Schreiben ist, das scheint eine mehrheitsfähige Erkenntnis zu sein, ein Knochenjob. Genau das sagt Joleen z.B. auch.)

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?

Bislang eigentlich recht wenig, obgleich natürlich jede meiner Figuren irgendwelche Charaktereigenschaften mit mir gemeinsam hat.
Aber mein eigenes Leben halte ich für zu langweilig, um es in Geschichten zu verwerten, lieber denke ich mir fiktive, neue Geschichten aus.

(Habe ich schon erwähnt, wie bescheiden Hope auch noch ist? Wobei mich tatsächlich allzu autobiografische Szenen in einem Historienroman irritieren würden).

 

Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?

Das größte Kompliment habe ich schon ein paar mal erhalten, denn dies ist für mich die Rückmeldung von Lesern, dass sie komplett in meine Geschichte versunken sind und dass sie mit den Figuren gelacht und geweint haben. Für mich gibt es nichts Schöneres, als zu erfahren, dass Leser mit meinen Charakteren mitfiebern, denn das zeigt mir, dass es mir gelungen ist, sie lebendig werden zu lassen.

 

 

Wer ist für dich dein idealer Leser?

Eigentlich jeder Leser, dem es Freude macht, in meine Geschichten einzutauchen und der ‒ wie eben beschrieben ‒ die Abenteuer der Figuren regelrecht mitlebt.

 

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?

Eigentlich gibt es da keinen, denn jede meiner Figuren ist mir irgendwie ans Herz gewachsen.

(Das beantwortet jetzt die Frage nicht, weil man ja auch die Kinder liebt, die einem graue Haare bereiten. Aber okay. Sie sitzt neben einer stabil wirkenden Zwergenaxt. Da will ich jetzt mal nicht lästig werden.)

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?

Liebst du es, zu Schreiben?

Hope Cavendish

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