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B.C. Bolt ist einer der Pseudonyme meiner allerbesten Schreibfreundinnen, ohne die offen gestanden der Großteil meiner Bücher nicht fertig geschrieben worden wären. Deshalb ist mein Besuch in den heiligen Hallen von Frau Bolt eigentlich ein bisschen wie Nachhausekommen, was man auch gleich an der Reaktion des Herrn des Hauses erkennt. Vom Hochsitz auf dem Bücherregal werde ich von Gandalf im doppelten Wortsinn von oben herab betrachtet. "Kommst du auch mal wieder? Interessant."

Ich wage gar nicht zu sagen, dass ich nicht wegen ihm, sondern wegen Frauchen komme. Bei selbstbewussten Katzen kann man ja nie wissen und Gandalf ist schon ein besonderes Pflänzchen.

 

Aber gut, bei einer Tasse Kaffe beginne ich unter misstrauischen Katzenaugen mit meiner Fragestunde.

 

Was ist dein »Sprit« beim Schreiben, woher nimmst du deine Ideen?        
Kaffee, Kaffee, Kaffee!
(Ich grinse. Wen wundert das? Die Kaffeemaschine steht in der Küche sehr prominent.)

Die Ideen kommen dann schon. Allerdings inspirieren mich auch Musik und gute Gespräche. Die Welt ist ja voller Geschichten – hätte man nur Zeit, mehr davon aufzuschreiben!

(Oh ja, da sprichst du ein wahres Wort gelassen auf. Vertragen sich Plotbunnies mit Katzen?)


Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?

 

Diktieren.  
(Ja, das ist logisch. Irgendwie.)


Zu welchen Anlässen hast du schon überlegt, mit dem Schreiben aufzuhören?  
  
Nun, jede/r von uns hat das sicher mal nach einer besonders negativen Rückmeldung überlegt

.
Was war dein emotionalstes Erlebnis beim Schreiben?              

 

Was die emotionalen Ereignisse angeht – bewegende Szenen locken auch der Autorin mal Tränen heraus, besonders, wenn man gerade einer seiner Figuren umbringen muss. Selbst Nebenfiguren. Überhaupt lassen sich gefühlsgeladene Szenen nicht schreiben, wenn man sie nicht während des Verfassens selbst empfindet.

(Klar, es tut immer weh, wenn man Freunde gehen lassen muss. Aber wie steht es mit Liebesszenen?)

 

Die für mich selbst romantischste Liebesszene ist eigentlich recht kurz und schlicht: sie kommt in „Meister der Zeit“ vor.

(Bringt mich gleich zur nächsten Frage....)

 

Wie viel Autobiografie steckt in deinen Geschichten?          
Viel und gar keine.
(Geht das genauer?)
Ich bediene mich an Ereignissen und Charakterzügen und Erlebnissen, nie aber kommt eine reale Person in meine Romane – das fände ich übergriffig. Besonders, weil derjenige sich dann ja meinen Absichten für die Handlung fügen müsste. Trotzdem spiegeln meine Romane irgendwie auch mein Leben, Dinge, die ich getan und Bereiche, in denen ich Erfahrung gesammelt habe.

Mein autobiographischster Roman ist weitgehend unbekannt geblieben: „Trink mich!“

(Übrigens ein ganz tolles Buch, das wieder unter einem Namen veröffentlicht wurde, ein Jugendkrimi über schwierige Freundschaften, das Erwachsenwerden und ein verschwundenes Dokument von Lewis Caroll, dem Vater von Alice im Wunderland.)


Was wäre das größte Kompliment, das man dir als Autor machen kann?  
Das gute alte „Ich konnte es nicht aus der Hand legen“, das reicht eigentlich. Aber letztlich, denke ich, möchte ich hören, dass meine Figuren meinen Lesern teilweise so vertraut erscheinen, wie Leute, denen sie wirklich begegnet sind.

 

Wer ist für dich dein idealer Leser?  
Ideale Leser sind Leser, die Lust haben, sich mit mir und meinen Figuren auf eine gemeinsame Reise zu begeben. Und natürlich, wenn sie mir Rückmeldung geben, denn Feedback ist und bleibt für Autoren unverzichtbar.
(Jetzt bin ich etwas eifersüchtig, dafür hast du doch mich, den Szenen-Cerberus.)

 

Bei welchem deiner Protagonisten würdest du den Beziehungsstatus mit dir als »schwierig« bezeichnen?
Mein Beziehungsstatus mit all meinen Personen ist im Sinne von Facebook: Es ist kompliziert.

(Oh ja, ich erinnere mich an so manche Schreibnacht, in der wir mit unseren ungezogenen, eigenwilligen Protas um den Plot und unsere Vorstellungen gerungen - und meist verloren - haben.)

 

Und zum Schluss: auf welche Frage in einem Autoreninterview möchtest du einfach nur mit »Ja« antworten?
Auf die Frage: „Sind Sie zufrieden mit der Zahl der verkauften Bücher?“

 

 

 

B.C. Bolt

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